Hamburg 16.Oktober 2016
Heute Nacht verschafften wir uns Zugang zu dem Privatgelände von Hans Walter Peters, In de Bost 6a in Blankenese, Hamburg. Wir haben seinen Porsche Cayenne mit Buttersäure stillgelegt.
Damit stellen wir die Frage nach der Reichstumsverteilung – „Wessen Welt ist die Welt“ – in Hamburg und setzen sie auf den militanten Fahrplan bis zum G20 im Juli 2017.
„Panama-„Peters besitzt ein Vermögen von 250 Millionen Euro und ist einer der 60 Superreichen in Hamburg. 1994 begann er bei der ältesten deutschen Bank, der Berenberg-Bank. 2000 wurde er persönlich haftender Gesellschafter – eine Formulierung, die uns ganz gut gefällt -, 2009 übernahm er die Sprecherrolle der Gesellschafter. Er hat 26% der Stimmrechte an Berenberg.
2015 erzielte die Bank einen Jahresüberschuss von 104 Millionen Euro. Sie begleitete im vergangenen Jahr zehn Börsengänge – mehr als jede andere deutsche Bank. Berenberg verwaltet ein Vermögen von mehr als 40 Milliarden Euro. Privatkund_innen werden erst ab einer Einlage über einer Million Euro akzeptiert. Die Berenberg Bank spendete in der Vergangenheit mindestens eine Million Euro an die CDU. Die SPD und die FDP wurden auch geschmiert.
In die Schlagzeilen geriet diese ehrenwerte Bank über die Veröffentlichung der Panama Papers und ihren Kontakt zur panamaischen Kanzlei Mossak-Fonseca mit ihren Waffenschiebereien und Drogengeschäften. Fonseca hatte ihren Kund_innen die Hamburger Bank wärmstens empfohlen.
Wir machen uns keine Illusionen über die Freundlichkeit, Ehrlichkeit und das soziale Gewissen von Geldinstituten – „Deutsche Banken, deutsches Geld morden mit in aller Welt!“ Eine Bank, die 67% Eigenkapitalrendite einfährt, kann dies nur über die Abwicklung dreckiger Geschäfte im großen Stil erreichen. Jede_r Normalverdiener_in kann sich ja mal ausrechnen, wie lange es bräuchte, um wie Panama-Peters in 20 Jahren 250 Millionen Euro anzuhäufen.
Peters war seit 2013 im Präsidium des Bundesverbandes der deutschen Banken. Im April 2016 wurde er Präsident dieser Vereinigung, der 210 private Geldhäuser angehören. Jetzt ist er der Bankenlobbyist Deutschlands schlechthin. Der Bundesverband deutscher Banken machte während der „Griechenland-Krise“ Druck auf die Bundesregierung und die EU, um „Kredithilfen“ und die damit gekoppelten Auflagen durchzusetzen. Die deutschen Banken, die erheblich im griechischen Bankensektor investiert hatten, wollten kein Geld verlieren.
Macht weitere Aktionen gegen die Pfeffersäcke vor dem G20. Irgendwann werden wir uns von diesem Pack verabschieden können – in Hamburg sagt mensch Tschüss!
16.10.2016