Hamburg 2. April 2017
Feuer und Farbe bei den Hamburger Superreichen Axel Schröder (MPC) und Jürgen Grossmann (exRWE)
Die neusten Untersuchungen zur Verteilung von Armut und Reichtum in Deutschland sprechen eine deutliche Sprache: Der paritätische Wohlfahrtsverband sieht 17 Millionen Menschen armutgefährdet, 335 000 sind wohnungslos, 39 000 leben auf der Straße (2000 in Hamburg). 2015 wurden 330 000 Stromsperren (11 000 in Hamburg) und 44 000 Sperrungen von Gas angeordnet.
Prägnant zusammengefasst, kommt der Bericht zu der Schlussfolgerung, dass Arme aufgrund ihrer prekären Lebensbedingungen im Durchschnitt 10 Jahre weniger leben als wohlhabende Menschen. Laut dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung besitzen die vermögensstärksten 10% der Haushalte mehr als 50% des Nettovermögens in Deutschland. Das Deutsche Institut für Wirtschaft geht sogar von 60% aus. Die untere Hälfte der Haushalte verfügt nicht einmal über ein Prozent des Vermögens.
In einer Stadt, die dem Reeder Kortüm im Handumdrehen 550 Millionen Euro Schulden erlässt, und die den Steuerzahler*innen bald 16 Milliarden Euro für die Abwicklung der ehemals größten Schiffsfinanzierungsbank der Welt, der HSH Nordbank, aus den Taschen ziehen wird, blies diesen Winter den Obdachlosen ein besonders unbarmherziger Wind entgegen. Zum wiederholten Male stellte der Tourismusverband Hamburg Bettelei als extreme Belastung für Hamburger*innen und Tourist*innen dar und forderte, „Bettelbanden“ aus der Innenstadt zu verdrängen. Der Bezirksamtleiter Mitte und Oberstleutnant der Bundeswehr Drossmann, lässt um 6:30 Uhr die Schlafenden vor den Hamburger Kaufhäusern von Bullen wecken und vertreiben.
Die Sozialbehörde unterschied in diesem Winter für ihr Winternotprogramm in „freiwillig“ und „unfreiwillige“ Obdachlose. Die „freiwilligen“ Obdachlosen, welche angeblich über feste Adressen in Bulgarien und Rumänien verfügten, wurden nach einer „Perspektivberatung“ genötigt, in einer Wärmestube zu übernachten, Hamburg zu verlassen oder draußen in der Kälte zu schlafen, um sich dann von Drossmanns Schergen wecken zu lassen.
Diese Probleme kennen die Familien Axel Schröder, (Falkensteiner Ufer 20, 28, 28a und 32!) und auch Jürgen Grossmann (Elbchaussee 189) nicht. Grossmann hat in den letzten Jahren einiges an Geld verloren, besitzt aber immer noch 150 Millionen Euro. Er war als Chef von RWE ein eintschiedener Befürworter der Atomkraft und verantwortlich für die Stromsperren bei RWE-Kund*innen. Gerade lässt sich der Chef des Stahlwerks Georgsmarienhütte für 10 Millionen Euro eine neue Villa in der Nähe des Anlegers Teufelsbrück am Elbufer bauen. Als Hobby leistet er sich das Luxusrestaurant „La Vie“ in Osnabrück. Seine Villa haben wir mit sehr viel Farbe eingesaut. Axel Schröder Senior und Junior leiten die Geschäfte von Münchmeyer Petersen Capital (direkt am Altonaer Balkon gelegen). Sie sind mit Investitionen in Schiffbau, Schifffahrt, Kapitalanlagen und Immobilien superreich geworden (geschätzt 150 Millionen Euro). Vor den Häusern der Schröders haben wir einige Luxusschlitten abgefackelt.
Wir regen an, die wilde Zeit des G20 Gipfels für Hausbesuche bei den weit über 40 000 Hamburger Milionär*innen zu nutzen und dies in den Aktionsplänen zu berücksichtigen.
In Hamburg sagt man Tschüss zu den Superreichen
31.3. und 2.4.2017